Informationen für Betroffene und Angehörige
 
Blasenkrebs

Blasenkarzinom – Früherkennung erhöht die Heilungschancen

Je eher ein Blasenkarzinom erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Seit einigen Jahren gibt es die Möglichkeit, Tumormarker, die auf ein Blasenkarzinom hinweisen, in einfachen Schnelltests im Urin nachzuweisen. Beispiele für diese Schnelltests zur Früherkennung sind UBC Rapid, NMP22 BladderChek und BTA stat. Mit dem UBC Rapid Test kann der Arzt seit 2013 sogar die genaue Konzentration des Tumormarkers im Urin bestimmen. Dadurch erhält er genauere Informationen über das Tumorrisiko.*

 

Schnelltests können Blasenkrebs aufspüren

Für die Testdurchführung wird beim Arzt eine Urinprobe abgegeben und in einer Testkassette untersucht. Das Ergebnis liegt innerhalb kurzer Zeit vor. Experten empfehlen Risikopersonen einen Früherkennungs-Test auf Blasenkrebs etwa ab einem Alter von 55 Jahren. Risikopersonen sind langjährige Raucher und Personen die beruflich mit krebsauslösenden Substanzen arbeiten. Die Kosten für die Früherkennung eines Blasenkarzinoms muss der Patient selbst zahlen.

 

Positives Testergebnis erhöht den Verdacht auf ein Blasenkarzinom

UBC ProbeBei einem positiven Testergebnis besteht Verdacht auf ein Blasenkarzinom. Es kann eine Blasenspiegelung notwendig sein. Bei dieser endoskopischen Kontrolle kann der Arzt die Blasenwand auf Tumorgewebe überprüfen und – wenn notwendig – auch gleich eine Gewebeprobe entnehmen. Auch bereits behandelte Blasenkrebspatienten können von den Urintests profitieren. Die Gefahr, dass ein Blasenkarzinom erneut auftritt, ist hoch. Daher werden die Patienten in sehr regelmäßigen Abständen mit einer Blasenspiegelung auf ein mögliches Rezidiv untersucht.Wird zwischen den einzelnen Blasenspiegelungen ein Schnelltest auf Blasenkrebs durchgeführt, steigt die Wahrscheinlichkeit, ein Wiederauftreten des Tumors frühzeitig und damit gut behandelbar zu entdecken.

 

100 prozentige Sicherheit gibt es nicht

Die Blasenkrebs-Schnelltests bieten keine 100prozentig sichere Diagnostik, da sie nicht jedes Blasenkarzinom entdecken. Ihre Sicherheit liegt bei bis zu 80 Prozent, sie liefern also in etwa 20 Prozent der Fälle ein negatives Ergebnis, obwohl ein Tumor vorliegt. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei Risikopersonen mit Hilfe eines Schnelltests ein Blasenkarzinom frühzeitig entdeckt wird, steigt jedoch, wenn der Test regelmäßig wiederholt wird. Die Schnelltests können übrigens bei Infektionen oder anderen Erkrankungen des Harntrakts falsch positiv reagieren. Sie zeigen dann ein positives Ergebnis, obwohl der Betroffene kein Blasenkarzinom hat. Daher sollte vor der Durchführung eine Harnwegsinfektion ausgeschlossen werden.

 

Die Meinung des Spezialisten Dr. med. Lüdecke

Zu dieser speziellen Thematik haben wir Dr. med. Gerson Lüdecke, einen Spezialisten der Fachrichtungen Urologie und Andrologie befragt. Herr Dr. Lüdecke ist Facharzt für Urologie am renommierten Universitätsklinikum in Gießen und leitet darüber hinaus die uro- onkologische Tagesklinik.

Warum beispielsweise eine rechtzeitige Erkennung eines Blasenkarzinoms enorm wichtig ist, welchen Personen einen Schnelltest nutzen kann, sowie eine kurze Gegenüberstellung der erhältlichen Schnelltests sind Inhalte des Gesprächs. Das gesamte Interview mit Herrn Dr. Lüdecke finden Sie hier.

 

*Todenhöfer, T: Marker UBC Rapid erlaubt quantitative Diagnostik. UroForum 2013; 2: 36.

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Therapie Blasenkrebs

Die Therapie von Blasenkrebs wird je nach der Kategorisierung des Tumors individuell für jeden Fall angepasst. Im oberflächlichen Stadium kann der Tumor operativ entfernt werden, sodass die Blase erhalten werden kann. Hier kommt wie bei der Entnahme der Gewebeprobe eine Elektroschlinge zum Einsatz. Um zu vermeiden, dass ein Rückfall eintritt, wird nach der Entfernung des Tumors ein Medikament direkt in die Blase verabreicht, das vor weiteren bösartigen Neubildungen schützen soll. Ist der Blasenkrebs bereits in tiefere Schichten der Blase vorgedrungen, muss zumeist die Blase, unter Umständen auch umliegende Organe, entfernt werden.

Die Chemotherapie kann in einigen Fällen auch eine Möglichkeit der Therapie von Blasenkrebs darstellen.

Diagnose Blasenkrebs

Bei Auftreten bestimmter Symptome wie zum Beispiel Blut im Urin, stärkerer Harndrang oder Störungen beim Wasserlassen sollten weitere Untersuchungen zur Diagnose von Blasenkrebs veranlasst werden. In einer Untersuchung des Urins können bestimmte Bestandteile Aufschluss über vorliegende Krankheiten geben. In einer körperlichen Untersuchung sollte die Umgebung der Blase, also der Unterbauch und die benachbarten Organe, abgetastet werden. Mit verschiedenen bildgebenden Verfahren wie zum Beispiel Ultraschall, Blasenspiegelung oder Röntgen können Veränderungen sichtbar gemacht werden.

Durch eine Transurethrale Elektroresektion der Blase kann die Diagnose Blasenkrebs gesichert werden.

Die genaue Ursache für die Entstehung von Blasenkrebs ist nicht bekannt. Bestimmte Faktoren erhöhen allerdings das Risiko, an Blasenkrebs zu erkranken. Insbesondere Tabakkonsum vergrößert das Risiko für Blasenkrebs. Auch der Kontakt mit weiteren karzinogenen Stoffen außer dem Zigarettenrauch kann zur Entstehung von Blasenkrebs beitragen. Die Exposition von Schadstoffen kann beispielsweise bei der Arbeit stattfinden, hierbei sind verschiedene, vor allem herstellende Berufe – zum Beispiel die Gummi- oder Farbstoffindustrie, Drucker oder Friseure – oft besonders gefährdet.

Dauerhafte Erkrankungen der Blase wie beispielsweise Blasenentzündungen können auch die Entstehung von Blasenkrebs fördern.